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„Tiergestützte Therapie auf dem Therapeutischen Erlebnishof“

Zu Beginn geht es darum die unterschiedlichen Tierarten, die dort leben, kennenzulernen. So begrüßen sie die Ziegen, Pferde, Kaninchen, Enten, Hühner und Puten. Gemeinsam mit dem Kind und Jugendlichen wird erarbeitet, was die unterschiedlichen Tierarten ausmachen, welche besonderen Verhaltensweisen es gibt und was zu beachten ist.

Auf unserem Hof wird mit verschiedenen Tieren therapeutisch und pädagogisch gearbeitet, je nach Bedürfnis des Kindes oder Jugendlichen. Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche mit seelischen und sozialen Entwicklungsstörungen oder Behinderungen. Junge Menschen haben aus einem grundlegenden menschlichen Bedürfnis heraus, eine natürliche Zuneigung zu Tieren. Sie suchen den Kontakt mit Tieren, wollen es lieben, anfassen, streicheln, und möchten dies von den Tieren erwidert bekommen. Sie finden zu ihnen einen leichteren Zugang als zu Menschen. Durch den Kontakt zu den Tieren und deren Umgang kann die Persönlichkeit gefördert und die Kontaktaufnahme zu den Mitmenschen und zur Umgebung erleichtert werden. Mit unseren Westernpferden wird therapeutisch und pädagogisch die Kontaktaufnahmen umgesetzt. Pferde eigenen sich besonders dazu.

Sie lassen sich beobachten, pflegen, füttern und auch reiten. Dabei stehen Therapie und Förderung im Mittelpunkt, reiterliche Fähigkeiten sind dagegen eher nebensächlich. Es geht in erster Linie darum positive Erfahrungen zu vermitteln. Pferde haben ein feines Gespür für Stimmen und Stimmungen beim Menschen. Sie zeigen Angst, Ungeduld, Unruhe oder reagieren auf falsche Behandlung sofort. Somit sind sie besonders als Erziehungshilfe in Sozialisationsprozessen und bei verhaltensauffälligen Kindern besonders geeignet. Sie fordern das Kind bzw. den Jugendlichen auf die entsprechende Situation zu reagieren. Pferde zeigen gegenüber fremden Menschen zurückhaltend. Die Zurückhaltung verliert sich beim richtigen und regelmäßigen Umgang. Diese Eigenschaft ist gegenüber sozial beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen besonders wichtig. Pferde reagieren artgerecht, sie verstellen sich nicht und geben einem eine Chance es besser zu machen. Diese Erfahrung ist für verhaltensbeeinträchtigte Kinder außerordentlich relevant. So erfahren sie, dass ihr abweichendes Verhalten nicht unbedingt und überall aggressive Reaktionen hervorruft. Allgemeine Verhaltensregeln werden gemeinsam erörtert.

Die Kinder und Jugendlichen sind dazu angehalten, diese zu beachten und zu jeder Zeit aufmerksam gegenüber den Tieren zu sein.

Es geht darum folgende Ziele zu erreichen: der Aufbau von Vertrauen, das Erlernen von Anpassungsfähigkeit, Übernehmen von Verantwortung, Förderung und Stärkung von Selbstvertrauen, Festigung von Selbstsicherheit und Ressourcen, Vermittlung von positiven Erfolgserlebnissen, Eingestehen und Überwindung von Ängsten, Wahrnehmung und Erweiterung der Handlungs- und Lösungskompetenz, das Erfahren und Erlenen von Ausgeglichenheit und Entspannung und die Steigerung der Frustrationstoleranz.

Auch die weiteren Tiere auf dem Hof sind wichtig im Hinblick auf die therapeutische und pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. So ist es auch die Vielfalt der unterschiedlichen Tierarten, die diesen den Zugang zu den Tieren und der gemeinsamen Arbeit erleichtert. Da jedes Tier einen unterschiedlichen Anspruch an Pflege hat, unterschiedliche reagiert und andere Besonderheiten aufweist, kann sich jedes Kind bzw. Jugendlicher auf dem Hof in der gemeinsamen Zeit mit den Tieren identifizieren und macht eine therapeutische und pädagogische Arbeit möglich und erfolgreich.
Enten